Astrids Canta-Renovierung
Zuerst habe ich die Flöte gesäubert. Ich habe den Block herausgeschlagen und mit warmer Spülmittellauge abgewaschen.
Die obere Decke des Windkanals habe ich mit 000er Stahlwolle poliert, wie auch das Labium und die Rückseite des Schnabels.
Anschließend habe ich, ebenfalls mit Spülmittellauge, versucht, den Korpus von der klebenden Schicht zu befreien, die sich auf das Holz gelegt hatte.
Dabei haben sich einige Schäden an dem lackartigen Oberflächenfinish herausgestellt, während die Oberfläche immer noch klebt.
Selbst mit dem Holzreiniger habe ich das Kleben nicht beseitigen können. Ich vermutete, dass es sich um eine dünne Schicht Schellack handelt.
Die Lösung war Universalabbeizer, der relativ einfach zu handhaben ist: auftragen, ein paar Minuten warten, mit Stahlwolle anschleifen,
mit Wasser abwaschen, abtrocknen. Das Ergebnis: Eine komplett sauber abgebeizte Flöte mit einer seidig-weichen Oberfläche.
Sie sah dann schon wieder ganz gut aus, allerdings matt wie ein Rohling in der Fabrikation.
Zwei Poliergänge mit 000er Stahlwolle, dann wurde die Maserung langsam sichtbar und der Farbton insgesamt dunkler.
Der „Patient“ bekam eine dicke Schicht Öl innen und außen. Am nächsten Tag habe ich das überschüssige Öl abgenommen,
den Block wieder eingesetzt, den oberen Zapfen gewickelt.
Die Klappen, die ich vorher mit Spülwasser gesäubert und mit 000er Stahlwolle etwas poliert hatte, wurden wieder aufgesetzt.
Weil das untere Gewinde im Holz nicht mehr halten wollte, habe ich es mit einem Pferdehaar (aus einem alten Geigenbogen) umwickelt.
Die Oberfläche der Flöte ist genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe: seidig-matt schimmernd.
Die Maserung des Holzes ist jetzt auch sehr schön zu erkennen.
