Lampenfieber! Oh je......
Noch ein paar Minuten!
Dann ist er da, der große Augenblick……
Dein Auftritt!
Dein Herz rast. Der Puls hat ein Tempo erreicht, der jedem Formel 1-Ferrari Konkurrenz machen würde.
Du schwitzt. Schweiß auf der Stirne….tropft dir in die Augen….macht dich fast blind. Und dein Hemd, ausgewrungen, würde einen ganzen Eimer füllen.
Letzte Kontrolle: alles da? Flöte? Noten?
Noten……!!!!! Die 4. Seite fehlt! Wo ist….., verdammt…..????? Ach; da ist sie ja.
Dir ist heiß!
Die Finger eiskalt!
Deine Knie zittern!
Du fühlst dich krank……..
LAMPENFIEBER!
Lampenfieber kann schlimmer sein als Grippe, Beinbruch und Blinddarmreizungen zusammen. Und gerade für einen Auftritts-Neuling ist es oft die Hölle.
Deshalb hier ein Tipp von dem berühmten Herrn Quantz:
Rezept für alle Flötenisten und Innen und überhaupt alle Musiker und Innen, wenn sie in öffentlichen Musiken spielen.
Ist der Flötenist, der sich öffentlich will hören lassen, furchtsam und noch nicht gewohnt, in Gegenwart vieler Menschen zu spielen; so muss er seine Aufmerksamkeit nur allein auf die Noten, die er vor sich hat, zu richten suchen; niemals aber die Augen auf die Anwesenden wenden.
Die Furcht verursacht eine Wallung des Geblüthes, wodurch die Lunge in ungleiche Bewegung gebracht wird, und die Zunge und Finger ebenfalls in Hitze gerathen. Hieraus entsteht nothwendiger Weise ein im Spielen sehr hinderliches Zittern der Glieder. Hierzu kömmt auch noch wohl, dass er bei solchen Umständen, absonderlich bei warmem Wetter, am Munde schwitzet; und die Flöte folglich nicht am gehörigen Orte fest liegen bleibt, sondern unterwärts glitschet.
Diesem letzten Übel bald abzuhelfen; wische der Flötenist den Mund und die Flöte rein ab, greife nachdem in die Haare, oder Perücke, und reibe den am Finger klebenden feinen Puder an den Mund. Hierdurch werden die Schweißlöcher verstopfet und er kann ohne große Hindernisse weiter spielen.
(frei nach Johann Joachim Quantz 1752)
Also: Ihr lieben Geplagten:
Stellt euch am besten mit dem Rücken zum Publikum.
Und vergesst niemals……wirklich niemals……. eure Perücke zu pudern!