Humorvolle Sichtweisen
Zur deutschen Griffweise: Der Physik, Unterabteilung Akustik, ist es herzlich egal, wie und wo die Grifflöcher bei einer Flöte angebracht sind, so dass der Klang eines Instrumentes mit deutscher Griffweise per se weder besser noch schlechter als der einer Flöte mit barocker Griffweise ist.
Bei letzterer ist es lediglich einfacher, die in der westlichen Musik üblicherweise verwendeten 12 Töne einer Oktave halbwegs intonationsrein mit einigermaßen standardisierten Griffen zu erzeugen.
Daß 'keine Sau' deutsche Griffweise spielt, ist daher eher eine Frage der Bequemlichkeit als der Physik.
Plastik: Flöten aus Plastik (in der Regel ABS-Kunststoff) sind, da problemlos waschbar, hygienischer als Holzflöten. Schimmel, Pilze und andere unerwünschte Kleinlebewesen haben bei Plastik keine Chance.
Plastikflöten haben so gut wie keine Probleme mit schwankenden Temperaturen, Feuchtigkeit und anderen widrigen Umwelteinflüssen.
Ordentliche Instrumente haben eine gute, stabile Intonation, leichte Ansprache und einen homogenen Klang über zwei Oktaven. Plastikflöten sind leicht, brauchen nicht eingespielt zu werden und vertragen klaglos auch regelmäßigen mehrstündigen Probeneinsatz.
Warum Leute sich Holzflöten kaufen, die man die ersten paar Wochen nur Minutenweise spielen darf, die danach erstmal einen halben Tag gelüftet werden müssen, bei denen bei Temperaturen über 35° die Grifflöcher mit Paraffin zulaufen, die wegen gequollener Blöcke, verzogener Bohrung, abgefallener Bekorkung oder irgendwelcher Risse alle naselang zum Service müssen, die nach regelmäßiger, fummeliger Behandlung mit schmierigem Öl verlangen und die zu allem Überfluss auch noch mindestens fünfmal teurer als vergleichbare Plastikflöten sind, ist objektiv durchaus rätselhaft.
(Sven)