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Historische Pfeifmönche
Historische Pfeifmönche
Es begab sich anno 2007 und begann mit einer unscheinbaren Frage von Moni während einer Onlineunterhaltung, die sie Gabi stellte ...
Und alles nahm irgendwie seinen gewohnten Lauf ...
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Moni: Dann machen wir die Daten heute Abend fertig?
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Gabi: ja
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Moni: jaajaaa :-)))))))))))
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Gabi: Ok. Doppelja mit vielen a ;-)
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Moni: die Erweiterung mit H: jaaaaajaaaaaaahaaaaaaaahaaahaa...
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Gabi: am besten im 4/4 Takt. Und wenn wir ein Barock-Lied daraus machen, muss das natürlich auch wiederholt werden.
Dann sieht’s so aus:
4/4 jaaaaajaaaaaaahaaaaaaaahaaahaa ://
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Moni: Nur Vorzeichen lassen wir alle weg... wie würde das denn klingen: jaabjaabjababab???
Oder dann halt wieder aufgelöst:
4/4 b jaaaaajaaaa#haaaaa#haa#haa ://
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Gabi: hm...ich überleg gerade, wie man ein j spielt? Scheinen sehr alte Noten zu sein. Im frühen Mittelalter gab es ja j-Noten....
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Moni: jott ist ja schon so´n bisschen wie ein iiiih, wenn man’s spricht. Und früher, da haben die ja nach dem Alphabet gespielt und da isses ja so: a,b,c....ghIIIIII - somit war ein i knapp über dem ha... so ne Viertelnote oder so...
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Gabi: Haben die etwa Viertelnotenschritte gemacht? Weil sie das ganze Alphabet aufbrauchen wollten?
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Moni: jajaaa, und erst im 16 jahrhundert haben sie die abgeschafft und zusammengefasst... bis dann nur noch 7 ganze und ein paar halbe übrig waren...
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Gabi: Wer sollte sich auch 26 Blockflötengriffe merken können…
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Moni: Das konnten nur die Mönche, die hatten ja schließlich auch Zeit zum Auswendiglernen.... Aber zu ihrer Zeit war ja die Blockflöte noch nicht erfunden...
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Gabi: Echt nicht???? Wo haben die denn drauf gepfiffen?
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Moni: Neeee, die konnten nur mit den Lippen pfeifen...
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Gabi: Da war die Intonation aber bestimmt schwierig.
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Moni: Naja, die mussten halt alle nasenlang zum Chirurgen zum nachintonieren....
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Gabi: Vielleicht haben die ja so Fäden und so Wirbel ...wie bei ´ner Geige....eingebaut gekriegt....dann konnten sie schon mal ein bisschen selber nachstimmen.
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Moni: Auch wenn sie den Kopf etwas heraus zogen, konnten sie schon etwas korrigieren....
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Gabi: Das sah aber etwas hässlich aus....
Und manche haben ihn dann heimlich wieder rein gesteckt. Aber wehe, der Ober-Flötix hat das mitgekriegt. Der hat die Köpfe dann eigenhändig wieder rausgezerrt.
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Moni: Wenn die Lippen wie bei einer Gitarre nicht mehr bundrein waren, dann musste den Kopf während des Spiels immer hoch und runter wippen, um auszugleichen... sah bei einem Orchester dann immer sehr bewegend aus...
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Gabi: Oh...und manchmal klang der Ton etwas verstopft. Dann tropfte es auch schon mal aus den Mönchen raus.
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Moni: Dann half nur noch kräftiges pusten als Mund-zu-Mund-Beatmung....
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Gabi: Aber vorsichtig! Nicht, dass die Lippen beschädigt wurden…
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Moni: …sonst musste man ins Sanatorium... und das war schmerzhaft. Aber am besten waren sowieso die Handgebauten ...
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Gabi: Handgebaute Mönche waren aber ganz schön teuer. Konnte sich kaum ein Kloster leisten…
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Moni: Drum versuchten sich viele im Eigenbau, was aber sehr schwierig mit dem katholischen Glauben zu vereinbaren war...
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Gabi: Das ging natürlich nur heimlich. Wehe, wenn das Kloster Nr. 1, der Vatikan, davon erfahren hätte. Die hätten ja gar kein Verständnis dafür gehabt. ...Aber die konnten sich ja auch Handgebaute leisten.
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Moni: Die waren sogar fett mit Gold und Juwelen verziert, sodass sie kaum noch von der Stelle zu bewegen waren. Aber die treuen Bürger freuten sich immer sehr und sparten sich jeden Zehnten von den Lippen ab, um der Oberkirche diese Schönheit zu ermöglichen... sie selbst pfiffen nur auf alten kränkelnden Einsiedlermönchen rum...
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Gabi: Mit lockeren Zähnen ...
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Moni: …und das ging ja gar nicht. Denn da wehten ja ganze Stürme durch; ganz abgesehen davon, konnte jederzeit ein solcher Zahn herausfallen und stecken bleiben...
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Gabi: Aber das war halt die Musik des kleinen Mannes....
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Moni: Mit der Erschließung der neuen Welt konnten sie dann, durch Hungerlöhne und Ausbeuterei, die neuen Pfeifen immer billiger herstellen, sodass bald das Instrument für jedermann spielbar war, was aber zur Folge hatte...
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Gabi: ...dass die Qualität nicht gerade besser wurde. Hersteller, die sich Meister nannten und doch nur Laien waren; schlechtes Ausgangsmaterial; usw. Das führte zwar dazu, dass die Spielmönche immer billiger wurden...aber nicht gerade besser. Im Jahre 1548 machte sich Meister Denner auf den Weg durch viele Klöster und untersuchte die historischen Mönche....
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Moni: Seine Bekanntheit erlangte Herr Denner vor allem durch seine Erkenntnis, dass gute Spielbarkeit und Langlebigkeit eines Pfeifmönchs im direkten Zusammenhang mit der Ernährung steht: viel Bier und Wein bedeutet z.b. gute Ansprache in der Tiefe...
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Gabi: ....während viel frische Luft für eine klare Höhe sorgte. Bei seinen Untersuchungen an den historischen Mönchen stellte er auch fest, dass ein dicker Mönchshals für ausreichend Pfeifluft sorgen konnte. Er machte sich an erste Versuche mit Nachbauten....
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Moni: Da Herr Denner schon bald seinen Bus nach Hause erreichen musste, blieb ihm verborgen, welch fatale Auswirkungen übermäßiger Zwiebelverzehr der Mönche nach sich zog. Das fand er allerdings, zu Hause angekommen, schnell selbst heraus - genauere Details sind allerdings nicht überliefert.
Schnell wurde ihm aber auch klar, dass, lebendige Pfeifen immer in guter Stimmung zu halten, sehr zeit- und kostenaufwändig war. So wagte er sich an alternative Materialien....
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Gabi: Er hörte von einem gewissen Herrn Hahl, der Mönche verflüssigte; dann das flüssige Material in Mönchs-Formen goss. Aber das wollte ihm nicht so recht gefallen.
Da traf er eines Tages einen jungen Gesellen mit dem Namen Kunathius, der gerade aus Wal-Dorf kam, wo er, für die lieben Kleinen, Pfeifmönche gebaut hatte.
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Moni: Zusammen hockten sie nächtelang in der Werkstatt und studierten und überlegten und tüftelten…
als eines Tages ein gemeinsamer Freund, Richardio, einer der größten Erfinder seiner Zeit, vorbei kam und sich selbstverständlich dazugesellte. Im Gepäck hatte er eine Sensation: ausgediente Spritzen eines Medikus, versehen mit Löchern an allen Seiten. Als Richardio den Beiden seine jüngste Erfindung zeigte, da hopsten sie vor Begeisterung auf. Die Idee der neuesten Generation der Pfeifmönche war geboren....
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Gabi: Man konnte diese neuartigen Pfeifmönche sogar unterschiedlich stimmen...gerade so, wie es einem passend erschien. Mal in 10 Milliliter; oder auch mal in 25 Milliliter....wie man es selber am schönsten fand. Meister Denner, der Geselle Kunathius und der Erfinder Richardio machten sich sofort an eine Serienproduktion.
Aber so recht trauten die Menschen der neuen Erfindung nicht über den Weg. Da kam Kunathius eine Idee. Er holte seine Freundin Katinka aus Wal-Dorf.
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Moni: Doch diese Katinka war noch so unbekannt, dass sie niiiiiiiemand kannte...
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Gabi: Aber Kunathius wusste: Sie war ein Verkauf-Genie!
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Moni: Doch verschrieb er sich immer beim Rechnungen schreiben. So wurde allmählich aus Katinka eine Katzinka - war auch besser so; den Namen konnte sich dann endlich auch jeder gut merken...
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Gabi: Kunathius baute für seine Katzinka einen schönen Laden. Und bald strömten die Menschen aus Nah und Ferne herbei, um die neuen Pfeifen zu kaufen. Wenn Katzinka nicht im Laden stand, fuhr sie durch alle Lande und erzählte allen von diesen wunderbaren Instrumenten.
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Moni: Sie selbst konnten nicht so gut pfeifen - machte aber nix. Dafür kannten sie ja gute Mönchspfeifer, wie Adrianna oder Flötikus, die die neuesten Kreationen immer gerne ausprobierten und ihnen Praxistipps gaben. Die Nachfrage nach den kunathischen Mönchspfeifen aus Wal-Dorf wurde so groß, dass sie sogar die Oberkirche vom Markt verdrängten, deren Vermögen einstrichen und es an die Armen weitergaben und so mit einemal, den Hunger verbannten.... und so den immerwährenden Weltfrieden herstellten.
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Gabi: Die Pfeifmönche starben aus. Niemand wollte sie mehr haben.
Ab und zu, auf ihren Reisen durch Eifel-Bayern, auch E(ifel)bay(ern) genannt, sah die berühmte Sammlerin Gabriella noch mal so ein seltenes Exemplar. In Sammlerkreisen waren sie schon bald sehr begehrt. Auch Gabriella aus Ruhr-Stadt konnte diesen alten Pfeifmönchen nicht widerstehen! Aber Musik machen...nein, das konnte man darauf nicht mehr!
Moni: Immer wieder wurde Gabriella von Menschen auf ihren Reisen für ihre wundervolle Sammlung, aber auch ihr Wissen bewundert. So kam es auch nicht überraschend, als....